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Beckenbodentherapie bei gynäkologischen und urologischen Beschwerden

Sonja Pauli
03.05.2021

Beckenbodentherapie bei gynäkologischen und urologischen Beschwerden

Physiotherapie kann bei verschiedenen gynäkologischen und urologischen Problemen helfen. Da PatientInnen häufig unsicher oder überrascht darüber sind, wie Physiotherapie im Bereich des Beckenbodens abläuft, hat die TRINICUM Beckenbodentherapeutin Sonja Pauli hier die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie in diesem Blog-Artikel zusammengefasst.

Was ist der Beckenboden?

Beim Beckenboden handelt es sich um eine Muskelgruppe, die das Becken nach unten abschließt. Die Beckenbodenmuskulatur ist für Frauen und Männer gleichermaßen relevant und kann weitaus mehr als nur an- und entspannen.

Zu den wichtigsten Aufgaben des Beckenbodens zählen:

  • die Sicherung der Lage der Beckenorgane
  • die Stabilisation der Wirbelsäule bei Belastungen (z. B. beim Heben)
  • die Speicherung und Entleerung von Harn und Stuhl
  • das Sexuelle Empfinden, der Orgasmus und die Potenz

 

Was wird in der Physiotherapie bei gynäkologischen oder urologischen Beschwerden gemacht?

In der Physiotherapie untersuchen wir den Beckenboden auf Spannungszustände, Narben, Asymmetrien etc. und seine Funktionen wie Kraft, Ausdauer, Entspannungs- und Koordinationsfähigkeit. Außerdem spielen Muskelgruppen und Gelenke, die mit dem Beckenboden in Verbindung stehen, eine wichtige Rolle und müssen ebenfalls in die Untersuchung miteinbezogen werden.

In der Physiotherapie werden somit neben dem Beckenboden auch folgende Körperbereiche und -funktionen häufig trainiert: Stabilisation und Beweglichkeit von Hüften und Wirbelsäule, lokale Stabilität der tiefen Bauch- und Rückenmuskeln, Zwerchfell und Atmung sowie das Zusammenspiel dieser Funktionen in Bewegungen des Alltags und Sports. 

Je nach Beschwerdebild können noch andere Körperbereiche hinzukommen — die Physiotherapie wird individuell an jede/jeden PatientIn angepasst.

 

Wie unterscheidet sich die Beckenboden-Physiotherapie vom Beckenboden-Training?

TrinicumBeckenbodentraining ist häufig ein Teil der gynäkologischen oder urologischen Physiotherapie. Das Ziel ist nicht immer die Kräftigung, sondern wird entsprechend dem Ergebnis der Tastuntersuchung festgelegt. So kann die Therapie beispielsweise das Ziel der Entspannung haben. Anfangs wird der Beckenboden meist isoliert, sprich ohne Beteiligung anderer Muskelgruppen, angesteuert. Mit zunehmender Wahrnehmungsfähigkeit wird der Beckenboden daraufhin auch in größere, von außen sichtbare Bewegungen eingebaut.

Die Physiotherapie umfasst im Unterschied zum reinen Beckenbodentraining neben aktiven Bewegungsübungen auch passive Maßnahmen, z. B. Weichteiltechniken/Massagen direkt am Beckenboden, den Hüft- und Rückenmuskeln sowie dem Halteapparat der Bauchorgane oder Manualtherapie an Becken und Wirbelsäule.

 

Wie wird der Beckenboden untersucht?

Die Physiotherapie beginnt immer mit einem ausführlichen Erstgespräch. Anschließend erfolgt eine allgemeine Untersuchung der Haltung, Aktivitäten und Bewegungsmuster.

Bei der Untersuchung des Beckenbodens liegen Sie in Rücken- oder Seitenlage. Wenn Sie möchten, können Sie die Untersuchung über einen Spiegel mitverfolgen. Beim Sichtbefund beobachten wir, welche Bewegung bei einer Anspannung des Beckenbodens von außen sichtbar ist und ob es sonstige Auffälligkeiten wie etwa Narben gibt. Anschließend erfolgt eine Tastuntersuchung, die sogenannte Palpation. Die Tastuntersuchung wird mithilfe eines Gleitmittels durchgeführt und kann je nach Bedarf vaginal oder anorektal erfolgen. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft.

Zunächst tastet die Therapeutin den Beckenboden ab, um herauszufinden, ob Verspannungen, ein verminderter Muskeltonus oder Bewegungseinschränkungen aufgrund von Narben vorliegen.

Anschließend werden Sie aufgefordert, den Beckenboden mehrmals und auf unterschiedliche Weise anzuspannen, zu halten oder zu entspannen. Dabei wird untersucht, wie kräftig, ausdauernd, elastisch und reaktionsfähig der Beckenboden ist und ob es Bereiche gibt, die Sie schlechter als den restlichen Beckenboden ansteuern können. Durch die genaue Untersuchung kann die Therapie spezifisch an Ihre Bedürfnisse und Ziele angepasst werden.

 

Was, wenn ich keine vaginale oder anorektale Tastuntersuchung machen möchte?

Wir respektieren Ihre Grenzen und führen keine Untersuchungsschritte durch, zu denen Sie uns nicht explizit Ihre Zustimmung geben. Die oben beschriebene Untersuchung ist die Idealform, in der wir die meisten Informationen zu Ihrer Beckenbodengesundheit erhalten können. Bei Bedarf können wir die Tastuntersuchung natürlich an Ihre Wünsche anpassen oder ganz weglassen. Uns ist es wichtig, dass Sie sich sicher und wohl fühlen. 

Alternative Möglichkeiten, etwas über die Funktion des Beckenbodens herauszufinden, ohne eine Tastuntersuchung durch die Therapeutin durchzuführen, wären der ausschließliche Sichtbefund, das Tasten von außen über die Unterwäsche oder die Instruktion zum Selbstertasten.
 

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